Mobilitätsbildung – Wir machen Fahrgäste fit für die Fahrt mit Bus und Bahn

Fahrgäste sicher von A nach B bringen – das ist immer unser Ziel. Damit das sowohl bei den jüngsten Mitfahrerinnen und Mitfahrern als auch bei Seniorinnen und Senioren klappt, gibt es bei der Rheinbahn umfangreiche verkehrspädagogische Projekte zur Mobilitätsbildung. Thomas Thiel leitet und koordiniert diese Schulungen. Der langjährige Busfahrer kennt die Abläufe an unseren Haltestellen und in unseren Fahrzeugen aus eigener Erfahrung sehr genau und kann sein Wissen somit aus erster Hand weitergeben.

Unfallprävention, Gewaltprävention und Zivilcourage – diese drei Bausteine bilden das Fundament der Mobilitätsbildung. Thomas Thiel und sein Team Michael Gellenbeck, Claudia Peluso und Sven Willems bringen sie den Menschen nahe.

Die Busschule: Unfälle gar nicht erst geschehen lassen:

Thomas Thiel gemeinsam Schülerinnen und Schülern bei der Verkehrserziehung

Thomas Thiel zeigt „Tim Tonne“.

Den Weg zur Schule bestreiten viele Schülerinnen und Schüler jeden Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie verhalte ich mich sicher an der Haltestelle? Wo setze ich mich im Bus am besten hin? Wie bin ich auf abruptes Bremsen oder unvorhergesehene Bewegungen im Bus vorbereitet? Fragen, die Kindern und auch deren Eltern durch den Kopf schwirren. Thomas Thiel und sein Team beantworten diese mit lebensnahem Unterricht im Bus und auf dem Betriebshof.
Die Kinder lernen anhand von Rollenspielen, wie sie sich im Verkehrsalltag am besten und sichersten verhalten. Die spektakulärste Übung dabei: die Wackelfahrt im Bus inklusive Notbremsung mit Stargast „Tim Tonne“. Die große blaue Tonne symbolisiert einen Fahrgast, der im Bus einfach rumsteht und sich nicht festhält. Bei den Übungen während der Fahrt fliegt Tim Tonne dann quer durch den Bus. So sehen die Kinder selbst, was passieren kann, wenn sie sich nicht um einen sicheren Halt kümmern.

Ohne Gewalt stark

Rangelei an der Haltestelle oder Schubsen im Bus – was als harmloses Handgemenge beginnt, kann an der Straße, im U-Bahnhof oder in den Fahrzeugen schnell eskalieren oder Unfälle verursachen. Damit das nicht passiert, koordiniert Thomas Thiel das Gewaltpräventionsprojekt „Ohne Gewalt stark“. Externe Trainerinnen und Trainer und Coaches zeigen Schülerinnen und Schülern Wege, ihre Konflikte ohne körperliche Auseinandersetzungen zu lösen. Das sorgt für mehr Sicherheit in Bus und Bahn.

Zivilcourage beweisen 

Damit auf dem Schulweg auch wirklich nichts schief geht, bilden Thomas Thiel und sein Team in einer zweitägigen, von den Städten Düsseldorf und Meerbusch finanziell unterstützten Ausbildung gemeinsam mit einem Deeskalationstrainer Schülerinnen und Schüler in Düsseldorf und Meerbusch zu ehrenamtlichen Bus- oder Fahrzeugbegleiterinnen und -begleitern aus. Deutlich durch eine Warnweste für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler sichtbar, platzieren sie sich dann auf dem Weg zur Schule an Haltestellen, wirken dort deeskalierend, greifen beispielsweise ein, wenn eine rote Ampel ignoriert wird. So machen sie den Weg zu Schule für alle sicherer.

Seniorinnen und Senioren Sicherheit geben – mit der Mobilitätsbildung

Mit dem Lebensalter steigen manchmal auch die Hemmungen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Aus Fahrzeugen schnell ein- und auszusteigen, kann zur Herausforderung werden, besonders wenn gesundheitliche Einschränkungen dazu kommen. Deshalb gibt es für betagte Fahrgäste die Rheinbahn-Seniorenschulungen. Thomas Thiel trifft sich mit kleinen Lerngruppen an einer gut ausgebauten Haltestelle, übt den Ein- und Ausstieg mit Rollator, Gehhilfe oder einfach nur wackeligen Beinen. Mal mit Absenkung des Busses, mal ohne – wie im echten Leben halt. Dann wird trainiert, wie ältere Menschen sich im Fahrzeug am besten verhalten und nach ein paar Wiederholungen ist das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestärkt, sie trauen sich wieder, Bus und Bahn zu nutzen.

Mit der Rheinbahn-Mobilitätsbildung hat das Team rund um Thomas Thiel 2022 knapp 500 Grundschülerinnen und Grundschüler in der Busschule Verkehrssicherheit vermittelt und ungefähr 90 Bus- und Fahrzeugbegleiterinnen und -begleiter ausgebildet. Dazu kommen knapp 100 Seniorinnen und Senioren, die wieder mit mehr Selbstvertrauen den ÖPNV nutzen. 2022 musste das Präventionsprojekt „Ohne Gewalt stark“ Corona-bedingt leider ausfallen. In den ersten zwei Monaten des Jahres 2023 konnte das Team aber bereits 320 Schülerinnen und Schüler ausbilden.