Baustellen 2018 – was sich an und auf unseren Gleisen getan hat
Hinter Baustellen stecken nicht nur Störenfriede, die aus dem Weg zur Arbeit oder zu Terminen regelrechte Hürdenläufe machen, sondern wichtige Bauarbeiten, die das bestehende Streckennetz erweitern, aus alten, kaputten Gleisen neue machen oder die im Fall der Hochbahnsteige unseren Fahrgästen einen barrierefreien Zugang zu den Haltestellen ermöglichen. Auch im Jahr 2018 hat sich einiges an und auf unseren Gleisen getan: Neben den üblichen Instandhaltungsarbeiten zum Erhalt der Infrastruktur waren umfangreiche Erneuerungen an den Gleisen notwendig und auch in Sachen Barrierefreiheit konnten wir einiges erreichen.
Instandhaltungen: Gleise, Weichen und Oberleitungen
Einen großen Teil unserer Bauprojekte machten auch im Jahr 2018 wieder Arbeiten am Fahrweg aus: Erneuerung von Gleisen, Gleiskreuzungen, Weichen oder auch Oberleitungen sind durch die hohe Abnutzung im Laufe der Jahre unvermeidbar. 2018 haben wir rund 11 Millionen Euro in den Austausch von Gleisen und Weichen gesteckt. Dafür wurden insgesamt rund 3.800 Meter Gleise verbaut, außerdem 28 Weichen und drei Gleiskreuzungen.
An der Haltestelle „Wehrhahn S“ haben wir beispielsweise knapp 180 Meter Gleise (für 290.000 Euro) modernisiert, an der Ludenberger Straße/Staufenplatz rund 110 Meter (für 255.000 Euro). An der Morsestraße/Corneliusstraße waren zwei Weichen und eine Gleiskreuzung zu erneuern. Die Kosten dafür betrugen rund 400.000 Euro.
Barrierefrei: Bus und Bahn zugänglich für jeden machen
Auch im vergangenen Jahr arbeiteten wir wieder auf Hochtouren an neuen, barrierefreien Hochbahnsteigen. Die 60 Meter langen und 95 Zentimeter hohen Bahnsteige machen das Ein- und Aussteigen für Rollstuhlfahrer und Mobilitätsbehinderte, Eltern mit Kinderwagen, Fahrradfahrer und Senioren leicht und bequem. Die Bahnsteige sind niveaugleich und barrierefrei über Rampen zugänglich. Auch für sehbehinderte Fahrgäste gibt es Verbesserungen durch eine taktile Wegführung und die dynamischen Fahrplan-Informationsanlagen, („DyFas“). Diese Leuchtanzeigen haben sogar zusätzlich eine akustische Funktion, mit der man sich durch Knopfdruck die Fahrplaninformationen wiedergeben lassen kann.
Mit den Hochbahnsteigen an den Haltestellen „Löricker Straße“, „Lierenfeld Betriebshof“ und „Luegplatz“ wurde an ganzen drei Haltestellen parallel gearbeitet, der Hochbahnsteig „Löricker Straße“ wurde im Juli 2018 bereits in Betrieb genommen. Über 9,5 Millionen Euro haben wir 2018 in den Bau von Hochbahnsteigen gesteckt. Warum ein Hochbahnsteig so viel kostet, können Sie hier nachlesen.
Hochbahnsteig „Luegplatz“
Anfang März 2018 starteten die ersten Vorarbeiten für einen weiteren Hochbahnsteig – den an der Haltestelle „Luegplatz“. Hier mussten die Stadtwerke Düsseldorf unter anderem eine große Trinkwasserleitung umlegen und anschließen. Nach der Rheinkirmes konnte es dann mit den Bauarbeiten richtig losgehen: An mehreren Wochenenden wurde intensiv an dem Hochbahnsteig gearbeitet, dessen Gesamtpreis bei sechs Millionen Euro liegt. Davon fließen rund 1,1 Millionen Euro in den Rohbau, 250.000 Euro in den Gleisbau und 600.000 Euro in die Ausstattung, zu der unter anderem die Wartehäuschen und DyFas zählen.
Hochbahnsteig „Lierenfeld Betriebshof“
In Lierenfeld ging es mit den vorbereitenden Bauarbeiten bereits im Februar los: Bis April 2019 soll auch hier ein neuer barrierefreier Hochbahnsteig entstehen. Nach dem offiziellen Baubeginn im Mai 2018 wurden an mehreren Sperrwochenenden die Seitenbahnsteige rückgebaut. In den Bauphasen im Gleisbereich wurden dann die Löcher für die Fundamente gegraben, die Sockelfundamente gesetzt und Bahnsteigplatten eingelegt; aktuell laufen die Pflasterarbeiten. Der Grundbau des Hochbahnsteigs ist damit so gut wie fertig.
Bis zur Eröffnung Ende April 2019 fehlt dann nur noch der „Feinschliff“, wie zum Beispiel die Zugänge zum Hochbahnsteig, die Straßenbeleuchtung, die Ampel, die DyFas oder die Wartehäuschen. Rund 4,9 Millionen Euro kostet dieser Hochbahnsteig. Dabei liegen die Kosten für den Rohbau bei rund 800.000 Euro, der Gleisbau nimmt mit 1,1 Millionen Euro einen großen Anteil der Summe ein. Zusätzlich kamen auch noch Kosten für Vermessung, Objektplanung und Bauüberwachung dazu. Zu 85 Prozent wird die Maßnahme durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gefördert. Den restlichen Anteil trägt die Rheinbahn.
Aber auch der Bau von barrierefreien Niederflurbahnsteigen stand 2018 auf dem Plan: Für insgesamt über 3,3 Millionen Euro haben wir unter anderem die Bahnsteige der Haltestellen „Hardenbergstraße“ in Richtung Gerresheim und „Brehmplatz“ auf der Rethelstraße barrierefrei ausgebaut.
Brandschutztechnik am Hauptbahnhof
Auch bei der brandschutztechnischen Ertüchtigung und dem barrierefreien Ausbau von U-Bahnhöfen durch die Stadt Düsseldorf leistet die Rheinbahn einen wichtigen Beitrag: Seit Anfang 2016 wurde der Düsseldorfer Hauptbahnhof technisch aufgerüstet. Nach einer Bauzeit von rund 22 Monaten konnten die Arbeiten im öffentlichen Bereich im Juli 2018 abgeschlossen werden. Aktuell laufen die Sanierungen der nicht öffentlichen Bereiche des Bahnhofs sowie die Modernisierung der Aufzuganlagen.
Fertigstellung des Düsseldorfer Platzes in Ratingen
Nach dem Neubau von knapp 1.000 Metern Gleisen, vier Weichen, Oberleitungen, zwei Straßenbahn- und acht Bushaltestellen im Jahr 2017 konnten die Rheinbahn und die Stadt Ratingen die Eröffnung des zentralen Umsteigepunkts Ratingen-Mitte am 19. Mai 2018 feiern. Nach rund 18 Monaten Bauzeit eröffnete hier nicht nur der multimodale, komplett überdachte Umsteigepunkt, der die aus Düsseldorf kommenden Stadtbahnlinie U72 mit zehn Buslinien in die Ratinger Stadtteile und die Nachbarstädte verbindet, sondern auch der neue Rheinbahn-Pavillon, der unser KundenCenter beherbergt. Durch die zentrale Lage auf dem Düsseldorfer Platz ist es seitdem nicht nur für die Kunden leicht zu erreichen, sondern bietet auch Pausenräume für die Fahrer.
Informationen zur Autorin:
Michelle Psiuk arbeitet als Praktikantin in der Unternehmenskommunikation. Nebenbei studiert sie an der Heinrich-Heine-Universität Anglistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft.
Wann wird der Busbahnhof in Ratingen mit allem „Umzu“ denn mal fertig?
Was ist mit den Ampeln, deren Schaltungen immer noch die U72 behindern?
Was ist mit der Fassade des Pavillions?
Wann kommen lesbare Schilder?
Warum kann man immer noch nicht erkennen, welche Bahn als nächste abfährt, wenn dort zwei Bahnen stehen.
Warum gibt es keine Abfahrtstafel wie die an der Düsseldorfer Straße vorne auch am Busbahnhof?
Und wenn ich da jetzt hingehe, sehe ich bestimmt noch mehr offene Punkte…
Hallo Hilmar,
bis wirklich jede Kleinigkeit am Düsseldorfer Platz in Ratingen-Mitte fertig ist, kann es noch dauern. Leider sind es vielfältige Gründe, die zu den Verzögerungen führen.
Die fehlenden Lichtsignalanlagen werden laut der Stadt Ratingen zum Beispiel Ende März geliefert, und auch die Außenverkleidung des Pavillons soll in diesem Zeitraum fertiggestellt werden. Die Halterungen für die Schilder werden noch von der externen Firma produziert, voraussichtlich Ende Februar sollen die Schilder dann angebracht werden.
Damit man erkennen kann, welche Bahn als nächste abfährt, wenn zwei Bahnen gleichzeitig dort stehen, muss erst eine Verknüpfung zwischen dem DyFa-Zentralsystem und der lokalen Fahrsignaltechnik hergestellt werden. Wir hatten bereits eine Lösung dafür, die führte aber zu technischen Problemen bei den Zielanzeigern der Bahn, daher können wir es doch nicht „einfach so“ umsetzen. Wir sind aber an der Problematik dran!
Die Abfahrtstafel an der Düsseldorfer Straße dient der Orientierung der Fahrgäste im Zulauf auf die Haltestelle. So kann der Fahrgast erkennen, ob er sich beeilen muss, um seine Haltestelle rechtzeitig zu erreichen, oder ob noch Zeit für einen Stopp am Kiosk oder im KundenCenter bleibt. Am Busbahnhof erfolgt die Information über die DyFa-Anzeigen, die an den jeweiligen Steigen angebracht sind.
Viele Grüße,
Katharina Natus
Guten Tag,
ich habe mal gehört, dass die Schienen der Deutschen Bahn alle 40 Jahre komplett ausgetauscht werden müssen – neben anderen Instandhaltungmaßnahmen.
Gibt es eine solche Frist auch für Straßenbahnschienen, oder wird hier nach Abnutzung entschieden, ob die Schienen ersetzt werden müssen?
Wenn ja welche Stelle im Schienennetz wird am stärksten beansprucht und benötigt die meisten Instandhaltungsmaßnahmen?
Ich würde auf die Stelle am Südpark tippen, da wo die U79 in Richtung Botanischer Garten abbiegt.
Mit freundlichen Grüßen,
Thorsten
Hallo Thorsten,
die Beanspruchung im Schienennetz hängt sowohl von der Örtlichkeit, als auch von der Befahrungshäufigkeit ab. Die Stammstrecken im Stadtbahnnetz mit Hochflurbahnen sind zwischen den Haltestellen „Belsenplatz“ und „Düsseldorf Hauptbahnhof“ am stärksten belastet, im Stadtbahnnetz mit Niederflurbahnen zwischen den Haltestellen „Schlüterstraße/Arbeitsagentur“ und „D-Bilk S“. Dementsprechend existiert auf diesen Strecken ein erhöhter Instandhaltungsbedarf. Selbstverständlich gibt es darüber hinaus noch weitere Stellen im Netz, an denen öfters Arbeiten durchgeführt werden müssen.
Viele Grüße Katharina Natus
Schön zu sehen, dass es in Lierenfeld vorangeht. Ich freue mich auf die bald fertiggestellten Bauarbeiten 🙂
Am Handweiser habe ich eure Jungs letzte Woche auch das Gleisbett neu einbetonieren sehen. Aufgrund der Lage an der vielbefahrenen Megakreuzung ist der Umbau zu einem barrierefreien Bahnsteig hier aber wahrscheinlich als letztes geplant, oder?
Auffällig, wenngleich sogar egtl originell, sind am Handweiser dort übrigens die Fußstapfen in dem neuen Gleisbeton, die von Arbeitern oder vorwitzigen/ungeduldigen Fahrgästen dort hinterlassen wurden. Ich glaube das gibt es kein zweites Mal, dass ich das schon mal gesehen habe =D in 1000 Jahren wird man dort prima Archäologie betreiben können.
Hallo Thilo,
wer weiß, wer sich da ein Gedenken an seine Arbeit schaffen wollte 😉 Für die Haltestelle am Handweiser ist langfristig ein Hochbahnsteig geplant – es ist aber noch nicht abzusehen, wann das umgesetzt wird. Hier spielen viele Faktoren rein, unter anderem auch die Verkehrsplanung der Stadt Düsseldorf.
Viele Grüße Katharina Natus
Liebe Rheinbahn,wie erklären Sie das Verkehrschaos am Brehmplatz, dass nach der Erneuerung der Haltestelle dort entstanden ist? Die Haltestelle ist nun zu Lasten einer Autofahrbahn verbreitert worden, was gut ist für ältere Menschen, Frauen mit Kindern und Menschen mit Behinderungen. Soweit, so gut…aber warum hat man die Schiene nicht mach links verlegt und die Fahrbahn so breit gelassen? Der Rückstau zieht sich weit die Brehmstrasse, die Lindemannstrasse und vor allem die Graf Reckr Strasse hoch. Der Gestank und die Feinstaubbelastung durch die stockenden Autos für die Anwohner ist unerträglich. Sieht so ihr Konzept einer flüssigen Verkehrsführung aus?
Hallo Wolfgang,
es ist richtig, dass die Haltestelle Brehmplatz verbreitert wurde und dafür die angrenzenden Fahrbahnen in der Breite verringert wurden. Es ist ebenfalls richtig, dass es auch möglich gewesen wäre, die Fahrbahnen zu belassen und stattdessen den Gehweg auf der südlichen Fahrbahnseite in der Breite zu reduzieren – da haben wir uns, zusammen mit dem Amt für Verkehrsmanagement der Stadt, aber zugunsten der Fußgänger gegen entschieden. Eventuell führt die neu eingerichtete Fußgängerampel dazu, dass der Verkehrsfluss staut. Hier könnte das Amt für Verkehrsmanagement prüfen, ob die Ampel besser auf die Signalphasen am Knoten Brehmplatz abzustimmen sind.
Viele Grüße Katharina Natus