125 Jahre Rheinbahn: Vom Bau der Südbrücke bis zur Gründung des Düsseldorfer Flughafens

Die Rheinbahn feiert 2021 Jubiläum: Seit 125 Jahren ist sie ein wichtiger Motor für Düsseldorf und die Region und prägt deren Geschichte entscheidend mit. Grund genug, um im Laufe des Jahres immer wieder einen Blick auf unsere Historie zu werfen. Alle Beiträge dazu findet Ihr hier.
Im letzten Beitrag ging es um die GeSoLei.

Für den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Ersten Weltkrieg gewinnt die Luftfahrt immer mehr an Bedeutung. Wieder setzt die Stadt große Hoffnungen in Rheinbahn-Direktor Max Schwab: Am 1. April 1927 verpachtet die Stadt ihr Flugfeld in Lohausen an die Rheinische Bahngesellschaft. An der Flughafenbetriebsgesellschaft ist die Rheinische Bahngesellschaft mit 25 Prozent beteiligt.

Zeitgleich erfolgt die Gründung der Lufthansa: Auf Druck des Deutschen Reichs soll eine starke deutsche Luftfahrtgesellschaft entstehen. Als Vorsitzender einer Fusionskommission wird Max Schwab benannt, dem es gelingt die Aero-Hansa AG und die Junkers Luftverkehr AG am 6. Januar 1926 zur Deutsche Luft Hansa AG (Schreibweise ab 1933: Deutsche Lufthansa AG) zu verschmelzen.

1931 steht Düsseldorf an 12. Stelle der deutschen Flughäfen. 1932 nutzen 3.725 Fluggäste die Verbindungen innerhalb Deutschlands und in die Nachbarländer. Bedeutendstes Frachtgut dabei sind Tulpen aus Amsterdam. Das Engagement der Rheinischen Bahngesellschaft am Düsseldorfer Flughafens endet bereits nach rund zehn Jahren. Die Gesellschaft initiierte mit diesen ersten Schritten die Entwicklung vom Flugfeld zum internationalen Flughafen, dem heutigen Düsseldorf Airport.

Bau der Südbrücke
Neben der Entwicklung des Flughafens initiierte Max Schwab noch den Bau einer zweiten Rheinbrücke, die südlich des Düsseldorfers Zentrums über den Rhein nach Düsseldorf führt. 14 Millionen Mark investieren die Städte Düsseldorf und Neuss sowie die Rheinische Bahngesellschaft. Am 12. Oktober 1929 wird die Südbrücke eingeweiht. Die Eröffnung erlebt Max Schwab nicht mehr. Er stirbt am 30. Oktober 1928 im Alter von nur 55 Jahren.

Neuss ist mit der Straßenbahn nun über zwei Strecken erreichbar. Die Linie 16/26 ermöglich eine Rundreise vom Düsseldorfer Hauptbahnhof über die Oberkasseler Brücke ins Neusser Stadtzentrum und wieder zurück über die Südbrücke. Weitere Verbindungen nach Unterrath (Linie 7), Kaiserswerth (Linie 11), Volmerswerth (Linie 17) und Büderich (Linie B) ergänzen das Liniennetz.

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1928 nimmt die Rheinische Bahngesellschaft den neuen Betriebshof in Heerdt mit Platz für 144 Fahrzeuge in Betrieb. Er ersetzt die Wagenhalle an der Hansaallee in Oberkassel aus der Gründungszeit.

Noch spricht man von den „Goldenen Zwanzigern“, vor allem in den wirtschaftlich und kulturell aufblühenden Großstädten. Abrupt beendet der New Yorker Börsenkrach Ende 1929 mit der Weltwirtschaftskrise den Aufschwung. 75 Prozent der Düsseldorfer sind arbeitslos und ohne Einkommen. Auch die Rheinische Bahngesellschaft schreibt Verluste. 1929 sind es 1,5 Million Reichsmark. 229 Mitarbeiter werden entlassen.

Im nächsten Kapitel geht es um die Rheinbahn unter nationalsozialistischer Führung.

Informationen zum Autor:

Hans Männel arbeitet in der Unternehmenskommunikation der Rheinbahn. Sein besonderes Interesse gilt der Geschichte des Nahverkehrs in der Region. Er ist Vorsitzender der „Linie D – Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf“. Die Mitglieder des Vereins haben das Ziel die Düsseldorfer Verkehrsgeschichte – in enger Zusammenarbeit mit der Rheinbahn – „erfahrbar“ zu erhalten.