Die historischen Straßenbahnen der Rheinbahn: Zeitreisen möglich gemacht

Viele haben sie sicher schon mal durch die Stadt fahren sehen: Unsere historischen Straßenbahnen. Elf Stück sind es an der Zahl – darunter sind Modelle aus den 20er Jahren bis hin zu Fahrzeugen aus den 60ern. Der eine oder andere kennt die jüngeren Bahnen, beispielsweise „die Gelben“, vielleicht noch aus Zeiten, in denen diese noch ganz normal auf Linie gefahren sind. Mitte 2012 sind „die Gelben“ des Typs GT8 dann allerdings von moderneren Fahrzeugen abgelöst worden und seitdem Teil des Oldie-Fuhrparks der Rheinbahn.

Bahnen mit Besonderheiten
Der Spitzname „Die Gelben“ hat sich übrigens durch den Volksmund etabliert, da seit den 70er Jahren auch rot-weiße Bahnen auf unseren Schienen fahren und der Spitzname zur Unterscheidung dient. Spitznamen haben fast alle unsere Oldies. Durch ihre Vielfältigkeit und kleinen Besonderheiten haben sie sich diese auch verdient. Jede der Bahnen ist ein Unikat für sich.

Zwei von ihnen, der Neusser und die Kriegsstraßenbahn, haben etwa noch Holzsitze. Der „Sambawagen“ hat im hinteren Teil des Fahrzeuges eine große Freifläche, auf der man Samba oder ähnliches tanzen könnte und der Neusser Gelenktriebwagen wurde einst als Zweirichtungsfahrzeug für die Neusser gebaut.

Nicht alle alten Schätzchen gehörten schon immer zum Inventar der Rheinbahn. Einige der Oldies haben wir nach und nach von anderen Städten oder Institutionen zurückgekauft, saniert und wieder fahrbereit gemacht. Der Neusser zum Beispiel war nach seinem Einsatz 1971 einige Jahre im Straßenbahnmuseum Hannover ausgestellt, bis er seinen Weg zurück nach Düsseldorf gefunden hat.

Der Speisewagen hingegen ist seit seiner Anschaffung 1960 fest in unseren Fuhrpark integriert. Er ist auch eines der beliebtesten Fahrzeuge, da er nicht nur besonders geräumig ist, sondern auch eingebaute Tische bietet. Diese sind noch ein Überbleibsel aus Zeiten, in denen während der Fahrt Essen und Getränke aus einer kleinen Küche in der Wagenmitte serviert wurden.

So steckt hinter jedem Fahrzeug eine ganz eigene Geschichte. Und genau diese wollen wir mit allen teilen. Daher sind unsere Oldies sowohl für unser Rundfahrtenprogramm als auch für die private Anmietung im Einsatz.

Rundfahrt oder Mietfahrt
Die verschiedenen Rundfahrten, die die Rheinbahn jedes Jahr anbietet, führen quer durch Düsseldorf oder aber auch in die Nachbarstädte Neuss und Ratingen und machen das Bahnfahren zu einem ganz besonderen Erlebnis. Bei der einen Fahrt geht es raus ins Grüne, bei einer anderen werden die Fahrgäste hinter die Kulissen in unsere Betriebshöfe geführt oder es werden Autorenlesungen mit aktuellen Krimis angeboten. Aber auch die Touren mit der „Freifrau von Kö“ gehören mittlerweile zum festen Bestandteil der Rundfahrten. Was wäre auch ein Rundfahrtenprogramm in und durch Düsseldorf ohne die freifräulichen spitzen Bemerkungen und ihren unverkennbaren Glamour?! Unser aktuelles Rundfahrten-Programm finden Sie hier.

Zusammenarbeit mit der Linie D
Damit die Oldies möglichst jedes Wochenende im Einsatz sein können, unterstützt uns die „Linie D“ (Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf) tatkräftig. Die Mitglieder planen regelmäßig die Stadtrundfahrten mit uns und stehen uns als ehrenamtliche Fahrer, Zugbegleiter und Stadterklärer sowie als Experten für die alten Schätzchen zur Seite. Wie sie eine alte Straßenbahn wiederbelebt haben, lesen Sie hier.

Wenn unsere Oldies nicht gerade für eine der vielen Rundfahrten im Einsatz sind, sieht man sie gerne mit feiernder Meute über die Schienen schaukeln. Dabei ist es egal ob rüstige Rentner ihr Tanzbein schwingen oder Studenten sich mal eine Lernpause gönnen – in unseren „Alten“ herrscht eine ganz eigene Magie. In dem einen oder anderen historischen Gefährt wurde sogar schon der Bund der Ehe geschlossen und bleibt somit für viele eine schöne Erinnerung an einen unvergesslichen Tag.
Haben nun auch Sie Lust auf eine Fahrt in unseren Oldies? Dann finden Sie alle Informationen hier!

Informationen zur Autorin:

Marie Krücken ist seit 2015 bei der Rheinbahn und hat dort die Ausbildung zur Industriekauffrau abgeschlossen. Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie in der Unternehmenskommunikation, aktuell ist sie im Bereich Fahrzeugtechnik tätig. Parallel studiert sie Business Administration.