Bilanz: Ein Jahr Wehrhahntunnel

Ein Jahr ist es nun her, seit unsere Bahnen das erste Mal durch den 3,4 Kilometer langen Wehrhahntunnel rollten und die Rheinbahn ihr gesamtes Netz angepasst hat. Zeit für eine erste Bilanz: Dank der neuen Linien U71, U72, U73 und U83 sind die Fahrgäste nun viel schneller (zwischen den Haltestellen „Wehrhahn S“ und „Bilk S“) unterwegs. Unsere Bahnen sind nun fast genauso flott wie die S-Bahnlinie 11, die für die Verbindung von Wehrhahn und Bilk sechs Minuten braucht, bei nur zwei Zwischenstopps. Wir halten sechsmal und brauchen trotzdem nur 7,5 Minuten bis Friedrichstadt. Damit haben wir unsere Fahrzeit im letzten Jahr halbiert. Dank des Tunnels sind wir außerdem unabhängig von äußeren Einflüssen wie zäh fließendem Verkehr, Falschparkern oder großen Veranstaltungen, damit pünktlicher und können Anschlüsse an der Heinrich-Heine-Allee oder in Bilk besser einhalten.

Abschraffur und Ampelschaltung
Von der Innenstadt nach Gerresheim sorgt außerdem eine Abschraffur auf der Grafenberger Allee ein besseres Durchkommen unserer Bahnen: Während der Rushhour am Nachmittag wollen viele Menschen aus der Stadt, das führt zu Stau und hohem Verkehrsaufkommen. Jeder, der mit dem Auto auf der Grafenberger Allee zu dieser Zeit unterwegs ist, steht vor der Haltestelle „Burgmüllerstraße“ im Stau – auch unsere Bahn, der die Autos die Einfahrt in die Haltestelle blockierten.

Dank der Markierung können die Bahnen nun die Haltestelle ungehindert anfahren und auch die Autofahrer haben keinen Nachteil. Früher war der Stau sicherlich kürzer, aber dafür breiter. In jeder Grünphase kann nur eine bestimmte Anzahl Fahrzeuge die Kreuzung überqueren und diese Menge hat sich nicht verändert. Immer wenn die Ampel auf „grün“ springt, können alle blauen Autos die Kreuzung passieren. Das letzte Auto im Stau ist der gelbe Wagen. Dieser stand früher im Gleisbereich und versperrte der dahinter wartenden Bahn den Weg zur Haltestelle. Mit der Abschraffur wartet der Fahrer des gelben Autos immer noch genauso lange an der Ampel, er steht jedoch weiter hinten. Der Stau ist damit nur gefühlt länger. Wir und damit unsere vielen Fahrgäste sparen aber deutlich Zeit ein. Zusammen mit der Optimierung der Ampelschaltung für unsere Fahrzeuge führt das dazu, dass die Bahnen zuverlässiger unterwegs sind. Am Nachmittag sparen wir so im Schnitt fünf Minuten pro Fahrt – einzelne Fahrten sind sogar bis zu acht Minuten schneller. In Gegenrichtung sorgen die auf unsere Linien abgestimmten Ampeln dafür, dass unsere Fahrgäste zwei Minuten eher an ihr Ziel kommen. Wie genau das mit der Vorrangschaltung funktioniert, erfahren Sie hier.

 

Positive Entwicklung
All diese Verbesserungen wirken sich sehr positiv aus: So stiegen die Einnahmen aus Ticketverkäufen um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Fahrgäste ist gestiegen: Insgesamt nutzen an einem normalen Werktag rund 140.000 Fahrgäste die vier neuen Linien U71, U72, U73 und U83, das sind etwa 30 Prozent mehr als auf den früheren Straßenbahnlinien. Die meisten Kunden sind mit der Linie U73 (44.000) unterwegs, danach folgen die Linien U72 (42.100), U71 (27.700) und U83 (25.000).

Besonders viele Nutzer haben wir an der Haltestelle „Bilk S“ gewonnen. Hier hat sich die Fahrgastzahl in der Bahn von 8.025 im Jahr 2015 auf 19.130 im vierten Quartal 2016 pro Werktag mehr als verdoppelt. Nicht überraschend steigen die meisten Kunden der neuen Linien – und damit jeder vierte Fahrgast – täglich an der Haltestelle „Heinrich-Heine-Allee“ um.

Auf allen Routen, auf denen die neuen Linien fahren, gibt es Zuwächse: Auf den Strecken zwischen den Haltestellen „Benrath, Betriebshof“ und „Werstener Dorfstraße“, „Hellriegelstraße“ und „Bilks S“, „Ratingen Mitte“ und „Schlüterstraße/Arbeitsagentur“ sowie „Schlüterstraße/Arbeitsagentur“ und den beiden Endhaltestellen in Gerresheim sind jeweils fünf bis zehn Prozent mehr Fahrgäste unterwegs. Über 20 Prozent mehr Kunden freut sich die Rheinbahn zwischen den Haltestellen „Heinrichstraße“ und „Uhlandstraße“.