Warum gehen die Türen der Bahn manchmal nicht nochmal auf?
Wer kennt es nicht? Man ist spät dran, kommt zur Haltestelle angerannt, die Bahn steht noch ein paar Sekunden da, der Fahrer sieht einen, aber er macht die Tür nicht wieder auf und fährt einfach los. Da ist Frust über den Fahrer vorprogrammiert – allerdings zu Unrecht. Dass der Fahrer mich nicht mehr mitgenommen hat, hat nichts mit Böswilligkeit zu tun, es ist Folge der automatisieren Abläufe beim Bahnfahren:
Im alten Tunnel fahren die Bahnen mit Hilfe eines Automatik-Systems. Sind an einer Haltestelle alle Fahrgäste eingestiegen, drückt der Fahrer einen Knopf, es schließen sich alle Türen und die Bahn fährt los. Ist der Knopf einmal gedrückt, gibt es keine Chance mehr, die Türen wieder zu öffnen und mit dem Abfahren auf heraneilende Fahrgäste zu warten – außer er leitet eine Notbremsung ein. Auch wenn der Fahrer einen sieht – es ist also leider zu spät.
An der Oberfläche entscheidet nicht allein die Technik sondern auch unser Fahrer, wann die Türen geschlossen werden und bekommt dafür Unterstützung von einem Signal. Vielleicht haben Sie an den Haltestellen schon einmal ein „T“ an unserer Signalanlage bemerkt. Das sagt dem Fahrer, dass er in wenigen Sekunden das Zeichen zum Losfahren bekommt und es Zeit ist, die Türen zu schließen. Mit einem Knopf sperrt der Fahrer alle Türen, sie können dann weder von innen noch von außen durch die Fahrgäste wieder aufgedrückt werden. Offen stehende Türen kann ich aber durchaus noch benutzen, solange die vorhandene Lichtschranke unterbrochen ist. Somit kommt es durchaus vor, dass einzelne Türen noch offen stehen, ich aber trotzdem vor einer Tür stehe, die nicht mehr geöffnet werden kann. Dass ich eine Tür noch öffnen kann, erkenne ich übrigens auch daran, dass die Türtaster leuchten.
Kommt nun ein verspäteter Fahrgast angerannt und der Fahrer gibt für ihn die Türen noch einmal frei, dann kann dieser Fahrgast zwar einsteigen, aber die Bahn verpasst ihr Fahrsignal. Das bedeutet für alle anderen Fahrgäste, dass sie einen zusätzlichen kompletten Ampelumlauf abwarten müssen, bis die Bahn nach Autos und Fußgängern wieder an der Reihe ist. Die Bahn fährt also zu spät von der Haltestelle los, wodurch Verspätungen (manchmal zusätzlich zu Verspätungen, die sie bereits hat) entstehen und der Fahrplan und die Anschlüsse nicht mehr eingehalten werden können – ärgerlich für die anderen Fahrgäste in der Bahn und an den kommenden Haltestellen. Wenn der Fahrer also die Türen nochmal öffnet, macht er einen Fahrgast glücklich, verärgert aber viele andere, die an den folgenden Haltestellen und in der Bahn warten!
Weil es gerade bei diesem Thema oft zu Missverständnissen kommt, fasst unser Kollege Claus das Ganze in einem Video zusammen:
Ja das wusste ich vorher schon als Rheinbahn-Experte!
Ja schön und gut, wenn nicht an der Wupperstraße jede Bahn standardmäßig 2 Minuten früher kommt als es auf dem Plan steht. Da kann man sich auch nicht raus reden.
Hallo Jonas, ein zu frühes Abfahren tolerieren wir nicht! Sie können sich gerne mit konkreten Infos zu Datum, Uhrzeit, Fahrtrichtung und Linie an kundendialog@rheinbahn.de wenden. Die Kollegen gehen dem dann nach. Viele Grüße Annika Bödefeld
Ich habe mich immer gefragt, wofür das T steht. Für „time?
Ein großes Dankeschön an alle Fahrer, die gerade zu Zeiten, wo nicht viel los ist und die Bahnen nicht alle paar Minuten kommen, auch noch mal die Tür öffnen. Gerade für Frauen, die abends unterwegs sind, eine echt tolle Geste. 🙂
Ich denke, dass T steht für Türschließsignal. Gefunden hier: https://blog.rheinbahn.de/2016/08/01/unterwegs-mit-strassenbahnfahrer-frank/
Na der Beitrag ist doch falsch. Nach der Logik des Beitrages, könnte doch eine Tür nicht offen sein, wenn die Bahn fährt.Ist mir aber passiert das die Bahn losgefahren ist, obwohl die Trittstufe noch offen war. Habe sogar ein Video davon.
Hallo Stefan,
das darf eigentlich auch nicht passieren, da hat wohl die Trittstufenkontrolle versagt! Wenn Sie so etwas bemerken, informieren Sie bitte sofort den Fahrer, damit er die Bahn austauscht und sie überprüft wird.
Können Sie uns das Video zusammen mit Infos zu Datum, Uhrzeit, Linie, Fahrtrichtung und Haltestelle an kundendialog@rheinbahn.de schicken? Dann können die Kollegen dem nochmal nachgehen.
Viele Grüße Annika
Ich werde mal drauf achten, aber es passiert mir regelmäßig im Kennedydamm dass die Bahn noch locker 30 Sekunden in der Haltestelle steht und erst dann grün bekommt und losfährt. Die Fahrer haben einfach keinen Bock auf das Signal zu warten und schließen die Türen sobald die erste Fuhre an Leuten drin ist. Feierabend. Da wartet kein Mensch auf ein Ampelsignal, dass man sonst ja ewig anstarren müsste. Diese liebevolle Naivität der Rheinbahn. „Ja, zu Messezeiten tun wir auf der U78 alles was wir können.“ Hahahahaha, dann seid ihr richtig gut in Eurem Job!
Hallo Herr Broeker, wer rechtzeitig an der Haltestelle steht, der kommt auch mit. Wenn ein Fahrer die Türen anschließend nicht mehr öffnet, dann hat er dafür auch gute Gründe. Gerade am Kennedydamm haben unsere Bahnen nur ein recht kurzes Zeitfenster, um loszufahren. Verpasst der Fahrer das „grüne“ Signal, weil er die Türen noch einmal öffnet, dauert es dort wegen des vielen Autoverkehrs lange, bis das Signal wieder „grün“ zeigt. Dadurch entstehen unnötig Verspätungen. Deshalb ist es gerade zu Messezeiten sinnvoll, die Türen rechtzeitig zu schließen, um sicher zu sein, dass beispielsweise niemand in der Lichtschranke steht und die Abfahrt verhindert. Viele Grüße Annika Bödefeld