Vom Tieflader auf die Schiene: Wie die neuen HF6-Bahnen für ihren Einsatz vorbereitet werden
Im Alstom-Werk im sächsischen Bautzen werden bis Anfang 2024 unsere 59 neuen Stadtbahnen vom Typ HF6 gebaut. 194 Millionen Euro investieren wir so in einen modernen und zuverlässigen Nahverkehr. Damit die ersten von ihnen bald für unsere Fahrgäste auf den Düsseldorfer Schienen unterwegs sein können, muss einiges passieren.
Jedes Fahrzeug ist 28 Meter lang, 2,65 Meter breit und wiegt knapp 40 Tonnen. Der Transport jeder einzelnen Bahn muss daher von einem Spezialfahrzeug übernommen werden und dauert knapp zwei Tage. In Düsseldorf angekommen, wird die Bahn dann vom Tieflader abgeladen und direkt in unser Gleis auf dem Betriebshof eingesetzt.
Testen auf Herz und Nieren
Bei uns angekommen, wird jedes Fahrzeug erst einmal gründlich getestet: Das Öffnen der Türen und die Funktionalität der Sprechstellen, an denen Fahrgäste sich mit dem Fahrer in Verbindung setzen können, werden genauso überprüft wie die Brandmelder und die Breite und Dicke des Spurkranzes, der die Bahn im Gleis hält. Natürlich testen unsere Experten auch die Zugsicherungstechnik, die Funktionalität des Fahrtenschreibers und – ganz wichtig – die Bremsen. Hierfür wird die Bahn unter anderem von einem PS-starken Unimog gezogen und darf sich dabei keinen Zentimeter bewegen. Weiter kontrollieren und justieren wir die Scheinwerfer, nehmen die Videoüberwachung in Betrieb, bauen Entwerter und Ticketautomaten ein, richten den Funk ein, füllen Sand, Scheibenwischwasser und Spurkranzschmierung auf und statten alle Fahrerarbeitsplätze mit einem Weicheneisen, Taschenlampe und Warnflaggen aus. All das dauert pro Fahrzeug rund zwei Wochen und wird bei allen 59 neuen Bahnen mit hoher Akribie gemacht, damit wir unsere Fahrgäste nicht nur modern, sondern auch sicher an ihre Ziele befördern können.
Prüfung durch die Technische Aufsichtsbehörde
Nach Abschluss aller Arbeiten haben wir im April die ersten vier Bahnen der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) vorgestellt. Denn wir dürfen neue Bahnen nicht einfach so im Betrieb einsetzen. Dazu braucht man in Deutschland eine Inbetriebnahmegenehmigung. Dafür hat die TAB unsere Bahnen einem strengen Prüfprozess unterzogen. Mit Erhalt dieser Genehmigung im Mai dürfen wir die Bahnen nun für unsere Fahrgäste auf Strecke schicken.
Aktuell laufen noch die letzten Schulungen für unsere Fahrerinnen und Fahrer. In die neuen Bahnen eingewiesen werden müssen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer mobilen Pannenhilfe.
Ab dem 30. Mai können unsere Fahrgäste mit den neuen Stadtbahnen fahren. Zunächst auf der Linie U75, später auch auf den Linien U70, U74, U76, U77 U78 und U79.
Hallo, schön das die ersten neuen Bahnen endlich für die Fahrgäste freigegeben werden. Als Fahrschulwagen habe ich die schon mehrmals gesehen. Meine Frage: Wird es die Angebotserweiterungen auf der U75 geben? Wichtiger finde ich aber, wenn die alten GT8U auf die U79 eingesetzt werden. Es geht nicht an,das es immer noch Solobahnen, überfüllt nach Duisburg fahren. Die GT8U können ja auch auf die U77 und die B Wagen dann auf die U79. Gruß Joachim
Gibt es einen bestimmten Grund, dass die Fahrzeuge nicht auf der Linie U70 eingesetzt werden sollen?
Vielen Dank für Deine Frage. Da hast Du einen guten Hinweis geliefert. Die HF6 werden natürlich auch auf der Linie U70 eingesetzt. Wir werden das auch im Beitrag ergänzen.
Es kommen also 59 HF6 zur Rheinbahn, so wie bestellt. Das ist allerdings bemerkenswert. Bombardier (heute Alstom) war ja bekannt für verspätet Fahrzeuglieferungen. Dies hat Bombardier gerne mit einem zusätzlichen Fahrzeug kompensiert. Die DVG in Duisburg mit den neuen Niederflurstrassenbahnen und KVB mit dem HF6 bekommen jeweils eine zusätzliche Bahn geliefert. Nur die Rheinbahn geht leer aus? Habe ich eine Pressemeldung verpasst? 60 HF6 wären doch vom Betrieb her sinnvoller …
Moin
Wann fahren die hf 6 wieder in Fahrgast betrieb?
Waren oder sind ja Probleme mit den Türen.
Sobald wir eine nachhaltige Lösung für das aufgetretene Problem gefunden haben, setzen wir die Stadtbahnen vom Typ HF6 wieder im Fahrgastbetrieb ein.
Die neuen Fahrzeuge HF 6 sind sehr schön hell beleuchtet und laufen sehr ruhig ich habe eine Frage Warum fährt der Fahrer im Tunnel wieder manuell?
Ich finde es ein Rückschritt die übrigen Wagen fahren im LZB Modus der Fahrer drückt die Start Taste und der Zug bremst automatisch ab Warum ist dieses System nicht im HF 6 eingebaut?
Die neuen HF6-Bahnen fahren in der Zugsicherung mit dem System der punktförmige Zugbeeinflussung (PZB). Mit dem LZB-System (linienförmige Zugbeeinflussung) sind die neuen Fahrzeuge nicht mehr ausgestattet, da wir die Zugsicherung nach und nach auf PZB umrüsten. Mehr dazu hier: https://blog.rheinbahn.de/2019/03/27/moderne-technik-im-alten-tunnel-170-kilometer-kabel-und-ueber-30-millionen-euro-fuer-ein-neues-zugsicherungssystem-samt-stellwerk/