Der freundliche Zug für die Nachhaltigkeit

Der freundliche Zug für die Nachhaltigkeit rollt nun schon ein paar Tage über die Gleise der Rheinbahn und bringt Euch von Düsseldorf nach Duisburg, Meerbusch, Neuss und Krefeld. Mit dieser Bahn machen die Schüler des Georg-Büchner-Gymnasiums gemeinsam mit der Rheinbahn auf die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung aufmerksam. Ein Jahr lang haben sie das Design der Bahn mit viel Herzblut entwickelt.

Alles begann mit einem Lächeln

Die Idee des freundlichen Zuges ist jedoch noch deutlich älter: Sie entstand in den Sommerferien 2018, als unser heutiger Fördervereinsvorsitzender Ingo Vogelsang im Urlaub in Lugano in der Schweiz eine Stadtschnellbahn mit einem aufgemalten Lächeln bemerkte. Diese Bahn brachte ihn auf die Idee, dass Düsseldorf auch einen „freundlichen“ Zug braucht. Er überzeugte die Schulleitung des Georg-Büchner-Gymnasiums und auch die Rheinbahn von seiner Idee. Ein Expertenteam, das von der Lehrerin Yasmin Leipacher und dem Schüler Niklas Butz geleitet wurde, kümmerte sich um das Projekt. Allen war klar, dass es mehr als nur ein Lächeln sein sollte und dass mit der Bahn eine Botschaft verbreitet werden sollte. Wir entschieden uns, die Bahn als Projektionsfläche für die Interessen der Schülerinnen und Schüler zu verwenden.

Nach einer Meinungsumfrage stand fest: Die Nachhaltigkeit ist uns Schülerinnen und Schülern sehr wichtig. So entstand die Idee des freundlichen Zuges für die Nachhaltigkeit.

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Dann ging die Planung weiter ins Detail: Welche Aspekte der Nachhaltigkeit wollen wir darstellen und wie können wir den Fahrgästen diese näherbringen? Schnell war klar: Wir wollen nicht einfach nur einen einzigen Aspekt darstellen, denn es gibt einfach zu viele wichtige Punkte zum Thema Nachhaltigkeit. So entschieden wir uns, als Thema die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung zu nehmen. Diese sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die im September 2015 in New York verfasst wurden und weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene dienen. Die 17 Ziele müssen bis zum Jahr 2030 erreicht werden, damit wir Menschen noch lange in Frieden und Wohlergehen auf der Erde leben können und die Existenz anderer Lebewesen nicht gefährdet wird.

Nachhaltigkeitsbahn mit Projektbeteiligten

Kreativität war gefragt

Nachdem das Thema feststand, machten wir uns Gedanken darüber, wie die Gestaltung der Bahn aussehen sollte. Wir riefen dazu auf, uns Ideen zu schicken. Das Interesse war groß und wir bekamen viele Vorschläge. Von ganz vielen kleinen Bildchen, die zusammen ein großes Bild ergeben, bis hin zu utopischen und dystopischen Landschaften, die das Erreichen beziehungsweise Nicht-Erreichen der Ziele symbolisieren, war alles dabei.

Letztendlich gefiel uns die Idee, dass wir außen die Ziele nennen und diese dann im Inneren der Bahn erklären. Letztendlich haben wir uns für eine Mischung aus den besten Vorschlägen entschieden. Dabei haben wir versucht, so viel wie möglich selber zu gestalten. Alle 17 Ziele hat zum Beispiel die Schülerin Luisa Brückner, welche 2020 ihr Abitur absolvierte, illustriert.

Привет Mосква! – Hallo Moskau!

Dass das Projekt einzigartig ist, war uns sofort klar. Deshalb wollten wir es auch außerhalb Deutschlands bekannt machen und haben deshalb elf Schülerinnen und Schüler zu den Düsseldorfer Tagen in Moskau geschickt. Dort stellten sie das Projekt im Rahmen des Jugendforums anderen Düsseldorfern, aber auch den russischen Schülerinnen und Schülern vor – natürlich auch auf Russisch!

Plakat Nachhaltigkeitsbahn

Die finalen Schritte

Nachdem das finale Design abgesegnet war, haben wir es einem Grafikdesignstudio übergeben, das die Vorlage noch einmal überarbeitet und für den Druck vorbereitet hat. Wir starteten mit dem Innenraum. Zu der Zeit hatten wir in der Schule Projekttage zum Thema Nachhaltigkeit. Eins der Projekte drehte sich dabei auch um die Bahn. Wir nutzten in den zwei Tagen die Chance, bei der Rheinbahn in Lierenfeld hinter die Kulissen zu schauen. Wir erfuhren, in welchen Punkten die Rheinbahn schon nachhaltig ist. Zum Beispiel generiert die Rheinbahn mit Solaranlagen selber Strom und investiert in viele neue umweltfreundliche Busse und Bahnen. Während den Projekttagen konnten wir die Innenraumplakate fertig gestalten.

Der Vorstellung stand eigentlich nichts mehr im Wege. Durch die Corona-Pandemie musste das Projekt dann aber erstmal auf Eis gelegt werden.

Jungfernfahrt für den „Nachhaltigkeits-Express“

Nachdem die Schulen endlich wieder öffnen konnten, ging es auch mit unserem Projekt weiter. Wir setzten einen Termin für die Beklebung der Bahn und anschließende Vorstellung an, von dem wir hofften, dass er eingehalten werden konnte. Nach vielen Telefonaten, E-Mails und Vorbereitungen wurde der Zug am 16. und 17. Juni endlich beklebt und war bereit für die Präsentation. Am 19. Juni war es dann so weit – die Präsentation vom freundlichen Zug für die Nachhaltigkeit stand an. Wir holten den Wagen 4247, der von nun an als „Nachhaltigkeitsexpress“ unterwegs ist, am Handweiser ab und fuhren nach Lierenfeld zur Präsentation. Dort angekommen, war die Bahn erst einmal einem richtigen Blitzlichtgewitter ausgesetzt – es wurden zahlreiche Fotos und Videos aufgenommen und auch einige Interviews geführt.

Zum Schluss ging die Jungfernfahrt der frisch beklebten Nachhaltigkeitsbahn vom Lierenfelder Betriebshof zum „Reeser Platz“ – der Haltestelle vor dem Georg-Büchner-Gymnasium. Dort begrüßten viele Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte die Bahn. Die Präsentation des freundlichen Zugs für die Nachhaltigkeit war ein voller Erfolg. Und nun ist der Wagen mit der Nummer 4247 bereit, Euch ein Jahr lang an Eure Ziele zu bringen und Euch während der Fahrt über die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung zu informieren. Wir wünschen Euch allzeit gute Fahrt mit unserem freundlichen Zug für die Nachhaltigkeit!

Der Förderverein der Schule hat auf ihrem YouTube-Kanal noch ein schönes Video zu dem Projekt veröffentlicht:

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Niklas Butz

Informationen zum Autor:

Dies ist ein Gastbeitrag von Niklas Butz. Der Autor ist Abiturient des Georg-Büchner-Gymnasiums und war dort für das Projekt „Der freundliche Zug für die Nachhaltigkeit“ hauptverantwortlich. Neben dem ÖPNV interessiert er sich für das Reisen und für die Fotografie. Für die Rheinbahn interessiert er sich schon von klein auf.