Das ServiceMobil der Rheinbahn: Die Männer für alle Fälle

Wenn um 6 Uhr morgens der Schichtbeginn von Georg Marotzki und seinen Kollegen – bestehend aus vier weiteren Mitarbeitern – ansteht, rücken ServiceMobil 1 und 2 aus, um sich den täglichen Aufgaben zu widmen. Ein ServiceMobil startet vom Betriebshof Benrath, das andere beginnt in Lierenfeld. Dies hat den Vorteil, dass – sollte früh morgens schon eine außerplanmäßige Aufgabe bestehen – die Männer schneller vor Ort sein können und nicht erst die halbe Stadt durchquert werden muss, um helfen zu können. Der Arbeitstag ist in zwei Schichten eingeteilt. Die Frühschicht beginnt um 6 Uhr und endet am frühen Nachmittag, dann übernimmt die Spätschicht – in der ServiceMobil 3 eingesetzt wird – bis gegen 23 Uhr.

ServiceMobil 2 widmet sich gleich zu Schichtbeginn seiner Kerntätigkeit und fährt die Endhaltestellen an, an denen es häufig zu Verschmutzungen und Störungen kommen kann –  wie die Haltestellen „Vennhauser Allee“ oder den Benrather S-Bahnhof –  um Fahrzeuge, die dort ankommen, zu reinigen. Dort arbeiten die Kollegen des ServiceMobils solange, bis die Leitstelle starke Verunreinigungen, defekte Entwerter oder ähnliches an anderer Stelle meldet und den Dienst anfordert. Die Männer vom ServiceMobil sind sehr effizient, denn bevor die Straßenbahn getauscht, wieder auf Strecke gebracht und in den Zeitplan integriert ist, hat das Team das Fahrzeug noch vor Ort in Windeseile gereinigt, kleinere Reparaturen durchgeführt und so eine Menge Kosten und Zeit gespart und einen Ausfall verhindert.

Die erste Routinetätigkeit für das ServiceMobil hingegen besteht darin, Wertgegenstände und andere Fundsachen, die von Fahrgästen in Bus und Bahn zurückgelassen wurden, vom Betriebshof in Lierenfeld ins Fundbüro der Rheinbahn an der Immermannstraße zu bringen. Es ist natürlich kein Geheimnis, dass an verregneten Tagen die verlorenen Regenschirme einen Großteil der Lagerfläche des Transporters in Beschlag nehmen. Da das Büro für Fahrgäste um 10 Uhr öffnet, werden alle Gegenstände so früh wie möglich dort abgeliefert, damit die Fundsachen von den Mitarbeitern des Fundbüros schnell registriert und somit die Kunden ihre verlorenen Gegenstände möglichst zeitnah abholen können. Nicht nur Fundsachen haben die Männer vom ServiceMobil im Gepäck. Auch die sogenannten „EBE-Belege“ werden an der Immermannstraße abgeliefert, denn hier sitzen auch die Kollegen vom Team „Fahrgeldeinsprüche“. Das „erhöhte Beförderungsentgelt“ sind die Strafzettel, welche von Fahrausweiskontrolleuren ausgestellt werden, sollte ein Fahrgast kein gültiges Ticket besitzen.

Mehr als nur putzen

Wer nun glaubt, das ServiceMobil sei nur die Putzkolonne der Rheinbahn, der hat weit gefehlt. Der Tätigkeitsbereich der Männer geht weit über das Reinigen von durch Fahrgäste stark verschmutzter Fahrzeuge und Haltestellen oder das Wechseln von Fahrscheinentwertern hinaus. Vielmehr werden sie für allerhand anderer Aufgaben eingespannt. Sei es der Aufbau eines Pavillons für eine Veranstaltung der Rheinbahn, die Versorgung unserer Fahrer mit Getränken an heißen Tagen, die persönliche Zustellung von wichtigen Dokumenten oder sogar die Rettung eines herrenlosen Hundes aus einem unserer Fahrzeuge. Das ServiceMobil ist ein wichtiges Rädchen im Uhrwerk, damit sich das Rad der Rheinbahn weiterdrehen kann.

Die schönsten Einsätze, so sagt Georg Marotzki, seien die alljährlich wiederkehrenden Einsätze anlässlich der „SingPause“ – veranstaltet vom Städtischen Musikverein zu Düsseldorf. Dieses Projekt lädt Schulklassen dazu ein, Musikstücke zu proben und dann gemeinsam mit anderen Schulen in der Tonhalle zu singen. An diesem Tag achten er und seine Kollegen darauf, dass die Kinder alle sicher an der Haltestelle ankommen, aussteigen und zur Tonhalle gelangen, um sie nach Ende der Vorstellung wieder sicher in die Straßenbahnen zu begleiten.

 

Wenn man an die Rheinbahn denkt, denkt man oftmals an Busse und Bahnen, deren Fahrer und eventuell an Werkstätten oder Leitstellen. Welche anderen Aufgaben es aber darum herum noch gibt und wie diese dabei helfen, dass der Betrieb reibungslos funktioniert, hat mir meine Mitfahrt im ServiceMobil von Georg Marotzki deutlich gemacht.