Bitte vorne einsteigen!
Der Bus hält, Sie wollen einsteigen, aber die Tür hinten öffnet sich nicht. „Nanu, was soll das?“ denken Sie sich vielleicht. Wir können versichern: Das ist keine Unhöflichkeit des Fahrers, sondern lediglich die Rückkehr zu einer konsequenteren Prüfung der Fahrtickets. Und am 1. Juli geht es los: Von da an bitten wir Sie, in unseren Bussen wieder vorne einzusteigen und Ihren Fahrschein vorzuzeigen.
Ein paar Zahlen zur Erläuterung: Täglich werden in unseren Bussen etwa 45.000 Tickets beim Einstieg kontrolliert. Das klingt viel, tatsächlich liegt die Anzahl der Fahrgäste deutlich höher. „Wir setzen auf das Verständnis und die Mithilfe unserer Fahrgäste und bitten diese, von nun an wieder vorne einzusteigen und ihr Ticket vorzuzeigen. So können wir, auch im Sinne unserer Kunden, unsere Einnahmen nachhaltig sichern“, sagt Andrea Wirth, die den Bereich Marketing und Vertrieb bei der Rheinbahn leitet.
Von vornherein fair
Schon seit 2004 gibt es die Regelung, an die sich unsere Fahrgäste schnell gewöhnt hatten. 2012 konnte mit der Einführung der elektronischen Kontrollsysteme die Prüfung der Tickets erleichtert und beschleunigt werden. Die Ergebnisse waren ein voller Erfolg: Dank der Regelung konnten wir circa 28 Millionen Kontrollen im Jahr 2012 durchführen.
Fragen Sie sich jetzt: „Das dauert doch bestimmt lange, wenn zum Beispiel am Hauptbahnhof viele Leute einsteigen wollen?“ Genau darauf haben wir unsere Werkstatt-Profis angesetzt: Für die Kontrollsysteme haben sie Softwareupdates entwickelt und die rund 500 Geräte damit richtig flott gemacht. Das heißt, die Geräte lesen die Monats-Chipkarten und HandyTickets nun viel schneller aus. Damit Sie zügig weiterkommen.
So funktioniert die Ticketkontrolle beim Einstieg
Sind Sie jetzt etwas unsicher, wie die Ticketkontrolle bei den Chipkarten, wie dem Ticket2000, oder bei Tickets mit Barcode, wie beispielsweise dem Online-Ticket, geht? Brauchen Sie nicht! Wie es funktioniert, sehen Sie hier im Video. Wir versprechen Ihnen: Es ist ganz einfach!
Müssen jetzt alle immer vorne einsteigen?
Nein, wie so oft gibt es Ausnahmen von der Regel. Unsere Fahrer öffnen alle Türen für Fahrgäste, die in ihrer Mobilität aus verschiedenen Gründen eingeschränkt sind. Hinten einsteigen dürfen:
- Kunden im Rollstuhl
- mit E-Scooter (Achtung, das sind nicht die kleinen E-Roller)
- mit Rollator
- mit Gehhilfen
- Personen mit viel Gepäck
- Personen mit Kinderwagen
- Personen mit einem Fahrrad
Kontrolle ist gut, aber Pünktlichkeit auch:
Uns ist wichtig, dass wir Sie pünktlich zum Ziel bringen. Wenn besonders viele Fahrgäste an der Haltestelle warten, entscheiden die Fahrer selbst, ob sie in diesem Fall alle Türen öffnen, um die Weiterfahrt nicht zu verzögern.
Und deshalb steigen die Fahrgäste des MetroBusses auch weiterhin an allen Türen ein. Wie bei unseren Straßen- und Stadtbahnen soll es im MetroBus vor allem schnell weitergehen. Deshalb werden wie gehabt alle Türen zum Einsteigen geöffnet. Ihr Ticket können Sie dann im Fahrzeug während der Weiterfahrt am Automaten lösen.
Unsere Tipps für eine reibungslose Busfahrt:
- Bitte nutzen Sie nur die erste Tür zum Einsteigen.
- Halten Sie Ihr Ticket beim Einstieg parat.
- Zeigen Sie Ihr Ticket unaufgefordert vor.
- Bitte gehen Sie zügig zu Ihrem Platz.
- Steigen Sie bitte immer hinten aus.
Informationen zum Autor:
Michael Kremer arbeitet bei der Rheinbahn im Marketing und entwickelt dort unter anderem Werbekampagnen.
Kontrolle ist gut, aber Pünktlichkeit noch viel mehr! Und am Ende sind doch wieder die ehrlichen Fahrgäste die Verlierer, also deutlich mehr als 90% der Fahrgäste, insbesondere im durch Unpünktlichkeit gebeutelten Berufsverkehr. Und wenn ich lese, dass die Fahrkarten-Kontrollsysteme „richtig flott“ geworden sind, frage ich mich, was der Anspruch der Rheinbahn ist.
Folgende Situation habe ich heute erlebt: Der Bus kommt mit +18 Minuten an der Haltestelle an, fährt weit vor, sodass ein schneller Einstieg nur an der mittleren Eingangstür möglich wäre. Der Fahrer hält bis zum Einstieg der Fahrgäste an der vorderen Tür die mittlere und hintere Tür zum Ausstieg verschlossen. Dies dauert, die aussteigenden Fahrgäste werden schon nervös, da die Tür verschlossen bleibt. Auf Nachfrage teilt der Fahrer mit, dass es sich um eine Dienstanweisung handeln würde und er keinerlei Spielraum hätte, die mittlere oder hintere Tür zum Einstieg zu öffnen, auch nicht bei großen Verspätungen.
Nun mag der Fahrer sehr pflichtbewusst eingestellt sein, freundlich war er auch. Aber was ist nun die Dienstanweisung und was dürfen die Fahrer selbstständig entscheiden oder nicht?!
„Das heißt, die Geräte lesen die Monats-Chipkarten und HandyTickets nun viel schneller aus. Damit Sie zügig weiterkommen.“
Lobenswert, habe jedoch die Erfahrung, dass mein Ticket2000 häufig über eine Sekunde braucht, erkannt zu werden.
Dachte erst, es lege ein Defekt vor, aber im Mai durfte ich mit der STOAG in Oberhausen fahren, dort wurde sie unmittelbar erkannt.
Finde die Position des Lesers an der Haltestange (wie es auch die Ruhrbahn löst), anstatt der Kasse persönlich besser gelöst für schnellen Einstieg.
Hallo Herr Paul,
unsere Geräte haben grundsätzlich eine Lesegeschwindigkeit von unter einer Sekunde. Allerdings gibt es immer mal wieder Geräte, die leider nicht so schnell sind. Wenn Sie zufälligerweise noch die Busnummer wissen, können wir uns das Gerät rauspicken und schauen, woran es liegt. Dass das Lesegerät an der Kasse ist, hat den Vorteil, dass der Fahrer bei einem ungültigen Ticket schneller reagieren und dem Kunden weiterhelfen kann. Dies ist für uns der entscheidende Vorteil gegenüber der Position an der Haltestange.
Viele Grüße
Annika Bödefeld
Da kann man doch nur staunen. Da wird den 90, 95 oder 99 Prozent der monatlich brav zahlenden Kunden mit gültigem Ticket die Ticketkontrolle am Einstieg beschwerlicher gemacht, damit den wenigen Personen mit ungültigem Ticket schneller durch den Fahrer geholfen werden kann? Mein Eindruck ist auch hier: Es steht nicht der ehrliche Kunde im Mittelpunkt sondern eher der Leistungserschleicher.
Und dass die Lesegeschwindigkeit grundsätzlich unter einer Sekunde liegt?! Vielleicht mit Glück bei 0,95 Sekunden. Aber schnell fühlt sich das nicht an, da geht etwa bargeldloses Zahlen im Supermarkt deutlich schneller.
Warum muss man im Bus überhaupt vorne einsteigen?
In der Bahn steigt man auch ein, ohne das die Tickets kontrolliert werden.
Hatte heute auch dieselbe Situation wie Werner.
Bus kam zu spät und Fahrer hat auch vorne auf mich gewartet. Wenn JEDER Busfahrer das machen würde ok, dann könnte ich es verstehen und dann gewöhnt man sich auch dran immer vorne zu stehen. Aber sind wir doch mal ehrlich, wieviel Busfahrer setzen das so um ?10%? Dem Rest ist das doch schnurzpiep egal!Also kann das schonmal keine Dienstanweisung sein. Und man ist halt nach so massig vielen Verspätungen irgendwann verständlicher Weise genervt und hat eigentlich schon gar kein Bock mehr das Ticket vorzuzeigen. Und dann einfach die Art und Weise kann ich nicht leiden, Verspätung und dann trotzdem noch so haargenau zu seinen Kunden sein. Da fühlt man sich als Kunde nicht gut behandelt. Wenn der Bus hin und wieder mal pünktlich erscheint bin ich auch nicht genervt und steife gerne vorne ein.Da sollte man sich mal fragen, was man wichtiger findet. Kontrolle oder Umgang mit Kunden. Außerdem gibt es immernoch Kontrolleure in den Bussen die das auch übernehmen