Von der bunten Lampe zur Digitalanzeige

Am Anfang war die Farbe: Die ersten acht Linien der Rheinbahn hatten noch keine Nummern – nein, sie wurden durch Farben unterschieden. Wie ihre Vorgänger, die Pferdebahnen. So fuhr die blaue Linie nach Derendorf, die rote nach Grafenberg. Auf dem Wagendach leuchteten bunte Positionslampen und auch die Zielschilder waren farbig. Dadurch konnten die Fahrgäste schon aus größerer Entfernung erkennen, welche Bahn auf den Gleisen unterwegs war. Da die Lampen-Farbpalette damals noch nicht besonders umfangreich war, half man sich mit geteilten Farben – wie bei der späteren Linie 4 in Richtung Zoo. Die eine Lampe war dunkelgrün, die andere weiß. Auch das Zielschild war diagonal grün und weiß geteilt.

Rheinbahn geht mit der Zeit
Im frühen 20. Jahrhundert führte die Rheinbahn – wie viele andere Verkehrsunternehmen – die Linien-Nummerierung ein. Aber 1906 hatten die Lampen noch nicht ausgedient: Sie strahlten bis 1920 weiterhin von den Bahnen und erleichterten den Fahrgästen die Umgewöhnung und Orientierung.
Die 18 Rheinbahn-Linien trugen bis 1935 ganz einfach und logisch die Nummern 1 bis 18. Dann führte die Rheinbahn die sogenannten „Überkreuzlinien“ ein, um den Fahrgästen das Umsteigen zu ersparen – besonders in den Hauptverkehrszeiten. Diese bekam die Nummern 20 bis 30. So fuhren die Bahnen unter der Nummer 29 als Verstärkung für die Linie 9 vom Schlachthof bis zum Hauptbahnhof, dann weiter über den Weg der Linie 14 bis zum Karolingerplatz. Noch bis zum Start des neuen Netzes im Februar 2016 galt ein ähnliches Prinzip für die Entlastungslinien – so verstärkte zum Beispiel die 719 die Linie 709 auf einem Teil der Strecke.

Mit dem VRR kam die 7
Mit Gründung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) am 1. Januar 1980 wurde das Verbundgebiet in die Fahrplanbereiche von 0 bis 9 aufgeteilt. In Düsseldorf bekamen die Bus- und Bahnlinien die 7 davor. So wurde aus der Linie 1 die VRR-Linie 701. Da aber die Nummern nicht ausreichten, bekamen einige Linien, die im Rheinbahn-Gebiet linksrheinisch fahren, auch die 8 davor, so zum Beispiel die Linie 830. Mit dieser Regelung sind Verwechslungen der Liniennummern mit den Verkehrsunternehmen in den Nachbarstädten ausgeschlossen – so haben die Wuppertaler zum Beispiel die 6 oder die Essener die 1.

Aber auch, wie wir unsere Liniennummern verteilen, erfolgt in Absprache mit dem VRR. Das System dahinter werden viele Fahrgäste bereits erkannt haben: Für unsere Stadtbahnen dürfen wir die Nummern U70 bis U89 verwenden, für die Straßenbahnen die Liniennummern 700 bis 710 (seit dem Start des neuen Netzes). Unsere Busse dürfen ab 711 nummeriert werden – aber auch hier haben wir, wie bei den Bahnen, nicht alle Nummern vergeben. Bei den Buslinien ist die Zuteilung der Nummern nach Städten in unserem Bedienungsgebiet aufgeteilt: Die Linien 721 bis 738 fahren in Düsseldorf, jede weitere Stadt hat ihre „Zehner“. Beispielsweise fahren durch den Kreis Mettmann die 740er Buslinien, durch Ratingen die 750er, die 770er durch Ratingen und Heiligenhaus und die 780er unter anderem durch Hilden, Monheim und Langenfeld.

Was durch den Tunnel fährt, muss mit einem U gekennzeichnet werden
Mit dem Start der U-Bahn in Düsseldorf 1981 wurden die alten Stammlinien angepasst – zum Beispiel die U77 (717) und U78 (718). Aus der Linie K nach Krefeld wurde die U76 und aus der Linie D nach Duisburg die U79. Die letzten Änderungen an den Liniennummern kamen mit dem Wehrhahntunnel am 21. Februar 2016: Mit der Verlegung eines Teils der Strecke in den Untergrund wurde beispielsweise aus der Linie 712 die Linie U72.