Erste Niederflur-Straßenbahn erstrahlt in neuem Glanz
Die Rheinbahn lässt gerade ihre Niederflur-Straßenbahnen der ersten Generation (Typ NF6) grundlegend überholen und investiert rund 26 Millionen Euro in deren Modernisierung. Das erste komplett überarbeitete Fahrzeug geht nun wieder auf Strecke und es hat sich einiges getan:
Für die Modernisierung hat die Leipziger Firma IFTEC die Bahn in ihre drei Teile zerlegt und dann im Inneren komplett auseinander gebaut und entkernt. Denn die ersten Niederflur-Bahnen sind schon seit 1996 im Betrieb und diese 22 Einsatzjahre haben – nicht immer gleich sichtbare – Spuren hinterlassen.
Auch im Inneren wurde die Bahn komplett auseinander gebaut. Übrig blieb der rohe Wagenkasten, der mit Schwammpartikeln, der so genannten „Sponge-Jet“-Technik, gestrahlt wurde. Außerdem wurden die Unterböden ausgetauscht, Achsen, Drehgestelle und alle elektrischen Teile aufgearbeitet oder getauscht, Heizungen, Bremswiderstände, Bordnetz- und Antriebsumrichter demontiert und gesondert aufgearbeitet. Die freigelegten Flächen wurden gründlich gereinigt, auf Korrosion untersucht und instand gesetzt.
Im Innenraum sieht die Bahn deutlich frischer aus: Die Wände und Decken sind jetzt weiß, die Wand zum Fahrerarbeitsplatz rot, die Sitze aus grauem Leder. Energiesparende LED-Beleuchtung ersetzt die herkömmlichen Leuchtstoffröhren. Für mehr Sicherheit sorgen eine Videoüberwachung und ein neuer, rutschfester Belag samt Unterboden.
Auch der Fahrerarbeitsplatz ist neu gestaltet und heutigen ergonomischen Standards angepasst.
Man glaubt es kaum , aber so viel Technik verbirgt sich im Schaltschrank beim Fahrerarbeitsplatz…
Der Prototyp ist nun auf den Düsseldorfer Gleisen unterwegs, vier weitere Wagen werden gerade in Leipzig erneuert. Nach und nach machen sich auch die restlichen Fahrzeuge auf den Weg, sodass das Modernisierungsprogramm voraussichtlich im Jahr 2019 abgeschlossen sein wird.
Sieht sehr schick aus aber die „Ledersitze“ sind so unbequem als würde man auf Holz sitzen, bitte wieder die alten dicken sitze.
Chic. NF6 – Düsseldorf‘s bequemste und schönsten Straßenbahnen!
Im Jahr 2018 immer noch keine Klimaanlage??
Moderner und innovativer Nahverker sieht anders aus!
Bei wichtigen Terminen im Sommer also immer noch keine Alternative zum klimatisiertem Auto in Sicht. Schade!
Hallo Herr Schminke,
wir können in die Bahnen leider keine Klimaanlage einbauen, da wir sonst die Achslast überschreiten würden. Alle Fahrzeuge, die wir komplett neu bestellen, werden aber mit Klimaanlage ausgestattet sein. Viele Grüße Annika Bödefeld
Wenn keine Klimaanlage eingebaut werden konnte, warum hat man dann nicht mehr Fenster eingebaut, die geöffnet werden können? Dann hätte man zumindest für eine ordentliche Lüftung gesorgt. Wie Martin Schminke schrieb, ist das Produkt der Rheinbahn schlechter als der allgemeine Standard. Hier wäre die beste Gelegenheit gewesen, dieses Problem wenigstens ansatzweise zu lösen.
Hallo Fr. Bödefeld,
genau aus diesem Grunde verstehe ich nicht, warum in die alten Bahnen überhaupt investiert worden ist. Offensichtlich passen sie ja wegen ihrer eigenartigen Bauart nicht zum modernen Nahverkehr. Sie sind laut, man spürt jede Weiche und Klimaanlage gibt es nicht. Da es, wie sie ja geschrieben haben, moderne Bahnen mit Klimaanlagen auf dem Markt gibt, ist das In meinen Augen eine klassische Fehlinvestition und absolut kein Schritt in Richtung zeitgemäßer Nahverkehr.
Da hilft leider auch keine „moderne“ PR-Kampagne!
Nachdem die Rheinbahn angekündigt hat auch in neue Automaten zu investieren wundert es mich, dass hier ein alter Automat eingebaut worden ist.
Ich finde, das Innenraum-Design und die grauen Sitze sind eine optische Katastrophe. Einfach trist und grau halt.
Gibt es keine anderen passenden Farben?
Da kann ichnur zustimmen. Jetzt muß wieder alles grau in gra sein. Die blauen Sitz“polster“ in Kombination mit den gelben Haltestangen in den Bussen waren doch ein schöner kontrast und sahen gut aus. Aber Tradition und eine gewisse Kontinuität sucht man bei der rheinbahn ja vergebens. Alle paar jahre muß wieder was neues und „innovatives“ her und es siht immer beschissener aus. Siehe auch die Lackierung der Busse und Bahnen: sog. „silberpfeile“ – in Wirklichkeit trist und grau und nach ein paat Jahren noch unansehlicher, als sie schon bei der Auslieferung waren. Kein wirkliches Aushängeschild für die Landeshauptstadt DüsselDORF. Alles in allem sehr schade diese politik der Rheinbahn.
Hoffentlich kein echtes Leder?!
Hallo Anna,
für die Sitze wurde echtes Leder verarbeitet – das allerdings nicht in klassischer Lederverarbeitung entstand, sondern durch eine innovative Technik: Im Herstellungsverfahren werden Lederstücke auf einen textilen Trägerstoff gepresst – sie sehen aus und fühlen sich an wie gewachsenes Leder. Das Besondere daran ist aber, dass für dieses Leder keine Tiere zusätzlich geschlachtet wurden sondern sich das Herstellerunternehmen an Lederstücken bedient, die bei der klassischen Lederverarbeitung sowieso entstehen. Damit wirbt der Hersteller auch aktiv. So werden Lederstücke, die sonst nicht weiterverarbeitet werden würden, zu unseren neuen Bussitzen. Außerdem ist dieses Leder durch seine besondere Verarbeitung viel haltbarer und strapazierfähiger als gewachsenes Leder – auch dieser Aspekt ist für uns wichtig.
Viele Grüße
Annika Bödefeld
Sehr geehrtes Rheinbahn-Team,
ich freue mich auf die aufgearbeitete(n) NF6.
Die NF6 gefallen mir in der Laufruhe und der Innenraum-Temperatur einfach mehr, gegenüber den Nachfolgern.
Aus den Videos über die Züge von Berlin, auch wenn diese in U- und S-Bahn eingesetzt sind, gefällt mir, dass der äussere Türöffner seitlich angebracht ist und nicht mittig, wodurch die Zusteiger den Aussteigern rasch im Weg stehen bleiben.
Auch wenn der erste NF6 nun seinen Dienst aufnimmt, wünsche ich mir oft, dass für Rollatoren und Kinderwagen, mehr stuhlfreie Räume vorhanden wären. Gerade in den zweitürigen Mittelwagen (bei NF6 ist es nur einer), besonders aber den Silberpfeilen, würde ich mir wünschen, dass dies gegenüber den Türen der Fall wäre.
Die 4er-Bestuhlung wandert einen Platz zur Wagenmitte, gegenüber dem Fenster zwischen den zwei Türbereichen. Dafür werden gegenüber den Türen Querbestuhlungen vorgenommen, über dem Radgehäuse als Gepäckablage.
Was bereits zu den Fenstern angemerkt wurde, möchte ich ebenfalls aufgreifen :
Im Gegensatz zu den DüWag Fahrzeugen sind die Fensterflächen sehr hoch. Da sollte an jedem zweiten Fenster auf der Nicht-Türseite ein Kippfenster sein, auf den Türseiten entsprechend um ein Fenster versetzt. Die Belüftung ist einfach zu gering. Die Silberpfeile leiden da noch mehr drunter, da die Fahrzeuge länger sind.
Viele Grüsse,
Andreas
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U-Bahn Berlin – IK17 Erster Fahrgasteinsatz auf der U5 [4K50P]
https://www.youtube.com/watch?v=7wMByv38C4A
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Neue S-Bahn: Was denken die Berliner darüber?
https://www.youtube.com/watch?v=vuvkeW0qGXQ
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Wieso hört man eigentlich von der Rheinbahn quasi nichts über die neuen Flexity Swift HF6 Stadtbahnwagen ? Offensichtlich befindet sich ja das erste Fahrzeug bereits in Düsseldorf. Es wäre wünschemswert wenn endlich mal etwas mehr Infos zum Fahrzeug und zu den bevorstehenden Test- und Fahrplanfahrten berichtet wird.
Wow, sehr interessant. Kaum zu glauben, wie viel da auch im Schaltschrank drin ist. Ist da dann auch noch eine Schaltschrankkühlung verbaut oder wird sowas dann nicht benötigt?
Sieht interessant aus aber gegen das 2400er Projekt in Köln ist das eher unspäktakulär. Der Innenraum wurde etwas aufgehübscht. Finde den Fahrerstand aber besser als vorher, wirkt aufgeräumter und moderner.
Ansonsten ists halt immer noch die alte Bahn mit der Technik von 1996.
Eine Klimaanlage geht ja wegen dem Gewicht nicht aber wenn man schon das Fahrzeug so aufbereitet hätte man wenigstens mehr Klappfenster einbauen können. Bei den modernisierten B100s in Köln und Bonn ist über fast jedem Fenster ein Klappfenster.
Frage mich auch warum man die Bahn extra nach Leibzig bringen musste, in Köln und Bonn hat man die Wagen ja auch in den eigenen Werkstätten modernisiert.