Weniger Schotter, mehr Rasen: Grüngleise für Düsseldorf

Alle reden über Umweltschutz, wir setzen ihn um: In Düsseldorf liegen 33 Kilometer Rasengleis – und das nicht erst seit gestern. Denn dass unsere Städte weniger Asphalt und mehr Grün brauchen, ist nicht neu. Schon lange sind sich Fachleute einig: Der globalen Klimakrise müssen wir mit vielen kleinen und großen Maßnahmen entschieden entgegentreten. Eine effektive Maßnahme ist das Rasengleis. Zum Schutz unseres Klimas findet Ihr deshalb zwischen den Gleisen der Rheinbahn an immer mehr Stellen begrünte Flächen.

Gut fürs Klima

Grüne Pflanzen statt grauer Schotter sieht nicht nur schöner aus, sondern hat zudem viele Vorteile: Rasengleise nehmen im Gegensatz zu den vielen versiegelten Flächen in unseren Großstädten Niederschläge auf. Sie halten dadurch Wasser im Boden. Im Sommer kühlt das gespeicherte Wasser bei der Verdunstung die Luft und verbessert so das Stadtklima. Rund ums Jahr binden die Pflanzen außerdem Schadstoffe und verbessern so lokal die Luftqualität.
Durch die Begrünung profitieren unsere Gleise auch selbst: Im Sommer trifft sie weniger direkte Sonneneinstrahlung, es entstehen weniger „Hitze-Inseln“. Im Winter isoliert der grüne Teppich besser als Beton und Asphalt. Das macht die Gleise langlebiger.

Wohlfühlfaktor rauf – Laustärkepegel runter

Auch wenn vielleicht nicht alle die guten Einflüsse aufs Mikroklima im Detail kennen, Fakt ist: Rasengleise steigern das Wohlbefinden der Menschen in Großstädten. Mehr Grün, weniger Grau – das ist für Fahrgäste, Passantinnen und Passanten sowie für Anwohnende eine spürbare Verbesserung.
Außerdem schrauben Rasengleise auch den Lautstärkepegel in unserer Stadt ein wenig runter. Die Resonanz von Anwohnenden und Fahrgästen ist deutlich: Wo es grün ist, es ist leiser geworden.
Die aktuelle Debatte um Umweltschutz, die Klimakrise und die Lebensqualität in Innenstädten haben unsere grünen Gleise neu in den Fokus gerückt. Tatsächlich haben wir aber das erste Düsseldorfer Rasengleis schon vor knapp 30 Jahren gebaut. Mittlerweile sind etwa 33 Kilometer Gleisabschnitte begrünt, was rund zehn Prozent unseres Schienennetzes entspricht.

Warum sind nicht alle Gleise grün?

Überall da, wo wir im Tunnel fahren oder an Stellen, die auch Autos oder Fahrräder nutzen, sind Rasengleise leider nicht umsetzbar. Man stelle sich vor, ein dünner Fahrradreifen bleibt an einem regnerischen Tag in dem weichen Grün stecken. Rasengleise sind also nur an Stellen möglich, wo wir einen eigenen Gleiskörper nutzen können.
Außerdem sind nicht alle Arten von Gleisbau für die Begrünung mit Rasen zugelassen. Sind Holzschwellen verbaut, würde die Feuchtigkeit der Rasengleise das Material angreifen. Hier müssten wir also erst den kompletten Gleisbau erneuern, bevor wir begrünen könnten.
Auch die Lage zur Sonne und die Bebauung um das Gleis herum sind ausschlaggebend: Ist die Straße ringsherum so hoch bebaut, dass die Gleise fast immer im Schatten liegen, wächst auch das Gras nicht so, wie es soll. An Endhaltestellen, wo Bahnen länger stehen, entwickelt sich durch die die Antriebseinheiten der Bahn im Gleis zu viel Hitze, sodass hier Begrünung nicht langfristig überlebt.

Manchmal macht uns rücksichtloses Verhalten einen Strich durch die ökologische Rechnung

Im Bereich von Haltestellen Grünflächen anzulegen wäre an einigen Orten möglich, doch leider werden genau dort oft Müll oder Zigarettenkippen ins Gleisbett anstatt in Abfalleimer geworfen. Das sieht nicht nur unschön aus, es verhindert auch die Begrünung. Denn Schotter ist mit einem Saugwagen wesentlich leichter zu reinigen als Grashalme.

Bei Rasengleisen machen wir gemeinsame Sache mit der Stadt Düsseldorf

Weil auch die Stadt an weniger Lärm- und Emissionsbelastung für Düsseldorferinnen und Düsseldorfer interessiert ist, unterstützt sie uns beim Ausbau der begrünten Gleise. Jedes Jahr stimmen wir uns mit der Stadtverwaltung ab, wo wir Gleiserneuerungen planen und ob dann dort der Einbau eines Rasengleises möglich ist. Haben wir eine Fläche gefunden, investiert die Stadt in die Anlage und Pflege der Bepflanzung. Davon profitieren alle. Denn Rasengleis braucht natürlich auch ein wenig Fürsorge. Extreme Witterungen, Trockenheit oder andere Einflüsse können dafür sorgen, dass es an der einen oder anderen Stelle auch erneuert werden muss.

Hier findet Ihr Grün zwischen den Gleisen

Im Jahr 2021 haben wir einige neue Abschnitte angelegt: im Bereich der Pariser Straße, am Vagedes-Platz sowie am Mörsenbroicher Ei.
Ganz aktuell freuen wir uns außerdem über 740 Meter neues Rasengleis an der Lenaustraße, wo ein weiterer Abschnitt mit über 400 Metern Grünfläche noch folgen soll.

Klimaschutz ist unser Ding

Rasengleise sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz in unserer Region. Aber eben nicht der einzige. Als umweltschonende Alternative zum eigenen Auto haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, auf vielen Ebenen zu mehr Klimaschutz beizutragen: Unser Mobilitätsangebot in Düsseldorf und der Region ist deshalb nachhaltig und wird es immer mehr. Konsequent setzten wir uns in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Mobilitätsbranche, mit Verwaltung und Politik für den Umstieg auf nachhaltige Mobilität ein.

Saubere Mobilität für Düsseldorf

Seit 2022 fahren unsere Bahnen und E-Busse mit Ökostrom. Das bedeutet im Vergleich zu dem bisher eingesetzten Strom 18.000 Tonnen weniger CO2-Ausstoß jedes Jahr.
Noch mal 4000 Tonnen CO2-Einsparungen kommen hinzu, weil wir künftig mehr als 80 Prozent unserer Infrastruktur (wie Beleuchtung in den U-Bahnhöfen, der Aufzüge oder Fahrtreppen) mit Ökostrom versorgen. Unsere Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Bushalle auf dem Betriebshof in  Lierenfeld produziert außerdem selbst sauberen Strom – im Jahr 2020 waren das 607.158 kWh.

Auf dem Weg in Richtung Emissionsfreiheit lassen wir uns nicht ausbremsen

Auch nach Rückschlägen wie dem verheerenden Brand auf unserem Betriebshof in Heerdt, bei dem wir acht unserer zehn neuen E-Busse verloren haben, halten wir an unserer Strategie zur Senkung der Emissionen und zum Erreichen der Klimaneutralität fest: Die acht Elektrobusse beschaffen wir direkt beim Hersteller wieder.
Wir gehen weiter voran und bestellen zusätzliche batterieelektrische Busse: 15 Gelenk- und fünf Solobusse. Außerdem erhöhen wir die Zahl der Brennstoffzellen-Busse um weitere zehn – zusätzlich zu den zehn, die wir bereits 2021 ausgeschrieben haben.

So tun wir weiter alles dafür, dass Düsseldorf, die Region und unsere Welt lebenswert bleiben.