Pkw oder Lkw im Gleis – Was nun?
Viele haben es bestimmt schon einmal erlebt: Man steht am Bahnsteig und wartet auf die Bahn und dann liest man „Störung durch einen Pkw im Gleis“. Wir wollen einmal erklären, was das bedeutet und was wir dann machen:
Wenn wir von einem Pkw im Gleis sprechen, dann ist kein Falschparker gemeint, sondern ein Pkw oder Lkw, der sich in unserem Gleisbereich befindet. Der Abtransport ist hier sehr aufwendig. Meist gibt es kein Vor und kein Zurück mehr, denn ein Teil unserer Gleise ist auf Schotter verlegt. Dieser Bereich ist mit Bordsteinen von der Straße abgetrennt. Wenn ein Autofahrer jetzt durch Unachtsamkeit, schlechte Wetterbedingungen, überhöhte Geschwindigkeit oder Abdrängen von anderen Autofahrern über den Bordstein gerät, setzt das Auto auf und die Räder hängen in der Luft. Manche Autofahrer biegen aber auch einfach falsch ab und gelangen so ins Gleis. In diesen Fällen ist leider auch immer wieder Alkohol im Spiel. Geraten Autofahrer in einen Gleisbereich mit Rasen, passiert es oft, dass sie sich festfahren und die Räder nur noch durchdrehen. Ein Falschparker kann hingegen einfach abgeschleppt werden. Wie wir gegen Falschparker vorgehen, können Sie hier nachlesen.
Was passiert bei einem Pkw im Gleis?
Wenn ein Fahrer selbst das Fahrzeug entdeckt, wendet er sich an unsere Leitstelle. Die schicken dann einen Funkwagen, der sich einen Überblick über die Situation verschafft. Natürlich wird die Polizei benachrichtigt und ein Abschleppunternehmen, die je nach Situation mit einem Abschleppwagen oder einem Abschleppkran kommen. Die meisten Pkws können nicht einfach zurückgezogen werden.
Das führt zu einem größeren Schaden an dem Fahrzeug und auch an den Gleisen. Bei Fahrzeugen, die sich im Rasen oder Gleisschotter festgefahren haben, besteht zusätzlich das Risiko, dass sich das Zugfahrzeug dann auch fest fährt. Damit der Kran ohne Risiko arbeiten kann, wird der Fahrstrom ausgeschaltet, unsere Bahnen können also auf einem Teil der Strecke länger nicht fahren. „Auf dem gesperrten Abschnitt werden schnellstmöglich Busse oder auch Taxen eingesetzt, um unseren Fahrgästen weiterhin eine Anbindung zu bieten. Das ist aber nicht immer ganz einfach. Denn je nach Entfernung der Unfallstrecke und Verkehrslage brauchen unsere Busse eine Zeit, um zum Einsatzort zu kommen“, erklärt Dirk Ostrowski stellvertretender Abteilungsleiter des Verkehrsmanagements der Rheinbahn. Wenn die Strecke wieder frei ist, rücken unsere Gleisbauer aus. Sie vermessen, ob die Spurstangen beschädigt sind und prüfen, ob es Schäden am Gleis gibt. Sind beispielsweise die Spurstangen verbogen, stimmt der Abstand zwischen den Schienen nicht mehr überein. Das muss dann erst wieder angepasst werden. Wenn alle Schäden repariert worden sind, geben die Gleisbauer die Strecke wieder frei. Der ganze Prozess kann unterschiedlich lange dauern, denn es spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Wie schnell kommt der Abschleppwagen? Wie gut kommt man an das Auto ran? Gibt es Schäden am Gleis? In der Regel kann die Strecke aber nach 30 bis 60 Minuten wieder freigegeben werden.
Was unternehmen wir dagegen?
An einigen Stellen haben wir schon für eine deutlichere Abgrenzung der Gleise gesorgt. An der Graf-Adolf-Straße haben wir Fähnchen aufgestellt, die das verbotswidrige Linksabbiegen verhindern. Abschraffierungen auf der Straße schaffen eigene Bereiche für die Bahnen und verdeutlichen den Autofahrern, wo sie nicht lang fahren dürfen. „Damit die Autofahrer sich nicht auf einem Rasengleis festfahren, haben wir beispielsweise an der Haltestelle „Auf der Hardt/LVR-Klinikum“ Rillen im Asphalt eingebaut. Hier macht die Straße einen Rechtsschlenker und die Gleise gehen geradeaus weiter. Dadurch gerieten hier immer wieder Autos in unseren Gleisbereich“, so Ostrowksi.
Es ist leider nicht so einfach, Maßnahmen zu ergreifen, da alles, was öffentlichen Raum betrifft, mit der Stadt oder Straßen.NRW abgestimmt werden muss. Wir überlegen aber immer wieder neue Lösungen für Stellen, wo es häufiger zu einer Behinderung durch einen Pkw oder Lkw kommt. Doch viele dieser Unfälle passieren bei Dunkelheit oder schlechten Wetterbedingungen. Das können wir schwer vorbeugen. Aber jede umgesetzte Maßnahme führt zu einer Verbesserung und einer Reduzierung der Störungen. Das hilft uns, unsere Fahrgäste zuverlässig ans Ziel zu bringen.
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